Michael Frank

Fotografie

FOTOGRAFIE

Vernissage 07. September 11:00 bis 14:00 Uhr

- BIS 19. OKTOBER 2019 - - SA. 19. OKTOBER | 11.00 – 14.00 UHR | FINISSAGE -

Fotografen archivieren nicht selten ihre Bilder nach Kategorien, zum Beispiel Ort, Zeit, Personen oder Ereignissen. Was die Frage aufwirft: Transportieren die Bilder auch dann noch Inhalte, haben sie einen Wert, wenn die Ordnung aufgelöst und die Bilder einer Kontingenz ausgesetzt werden. Michael Frank, der an der HfG in Offenbach sein Diplom erhielt, hat sich auf die Suche begeben und aus dem Konvolut seiner Arbeiten Bilder zusammengestellt, die neue Kontexte erfahrbar machen möchten. Entstanden ist ein persönliches Bilder-Tagebuch aus kleinen Serien und einzel Bildern, die Abstraktes, Gegenständliches, persönlich Beiläufiges und Porträtausschnitte zeigen. Oft sind es alltägliche Bilder.
Frei nach Karl Valentin:
„Es ist schon alles fotografiert (gesagt) worden, nur nicht von jedem.“


Seit der ersten Postkarte (die Idylle ist schön, aber pure Illusion) besteht der Konflikt, ist das was wir sehen wirklich oder ist das, was wir sehen wollen Wirklichkeit und ist die Fotografie heute, in der Bilder-Schwemme des digitalen Zeitalters, nur noch scheinbares Medium einer Eindeutigkeit, da die Bearbeitung der Bildes von Algorithmen bestimmt wird. Zunehmend lösen Bilder als universelle Sprache, das Sprechen, Erzählen und Beschreiben ab. Statt dem Gespräch, rekonstruiert aus Notizen oder langen epischen Beschreibungen der Natur, tritt das fotografierte Bild in den Fokus. Viele kennen sicher noch Dia-Vorträge bei denen Urlauber oder Reisefotografen ihre Erzählung nach Bildern ausrichteten. (also ganz neu ist es nicht). Mit der Schnelligkeit des Postens, auch banalster Handyphotos, tritt der Fotograf als Erzählender in den Hintergrund. Unsere Erwartungen an Bilder und Sehgewohnheiten haben sich nachhaltig verändert. Aber was sehen wir wirklich? Was sehe ich, was sieht der andere? Sind wir, wenn die Bilder aus dem Zusammenhang gerissen sind, in der Lage diese einheitlich zu deuten? Michael Frank nimmt uns mit in sein privates Kopfkino, aus in Bildern manifestierten, Erinnerungen und Interpretationen. Er möchte Dialoge herausfordern, zwischen den Betrachtern, über seine Sichtweise und der des Anderen und natürlich mit den Bildern. „Bilder funktionieren nur, wenn die Menschen darüber reden. Ein „Like“ im virtuellen Raum sagt ja nichts darüber aus, ob wir dasselbe gesehen oder erfahren haben.

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